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Erst in die Grube, dann in den Wald!

1. Dezentrale Blockadeaktion von Ende Gelände im Rheinland vom 23.- 28. September 2020

 

Das Kohle-Verlängerungs-Gesetz hält die Kohle mit Milliarden Euro weitere 18 Jahre am Leben. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen der Klimakrise und der Klimagerechtigkeitsbewegung weltweit. Dieses politische Komplettversagen macht es unmöglich, die Erderhitzung unter den kritischen 1,5 Grad zu halten. Jetzt gilt erst recht: Kohleausstieg selber machen!

 

Also kommt mit uns vom 23. bis 28. September zu den Orten der Zerstörung im Rheinland! Die Blockaden werden zwischen dem 25. und 27. September stattfinden, aber plant genug Zeit für Vor- und Nachbereitung ein. Mit unseren Körpern stellen wir uns schützend zwischen die Kohle-Bagger und die bedrohten Dörfer. Wir sorgen für den sofortigen Kohleausstieg und läuten einen grundlegenden Systemwandel ein.

 

Hitzerekorde, Waldbrände, auftauende Permafrostböden – während die Klimakrise sich zuspitzt, werden erneut milliardenschwere Rettungspakete für zerstörerische Konzerne geschnürt. Egal ob Klimakrise oder Covid-19, die Regierung schützt lieber das kapitalistische System, anstatt eine klimagerechte Zukunft und ein gemeinwohlorientiertes Gesundheitswesen für alle zu schaffen. Die Covid – 19 – Pandemie kostet weltweit Leben und verschärft Ungerechtigkeiten. Die Klimakrise zerstört dauerhaft die globalen Lebensgrundlagen. Im nächsten Jahrzehnt entscheidet sich, ob sich die schlimmsten Folgen noch abwenden lassen. Deshalb: Wir achten darauf, Infektionen zu vermeiden, gleichzeitig können wir nicht länger warten. Gemeinsam leisten wir zivilen Ungehorsam und stoppen selbst die fossile Energieproduktion. Das ist auch eine Frage der globalen Gerechtigkeit: Diejenigen, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen, leiden schon jetzt am meisten unter den Folgen.

 

Die Welt, in der wir leben wollen, ist eine klimagerechte Welt – ohne fossile Energien, egal ob Kohle, Gas oder Öl, und ohne Klimazerstörung für Profite. In einem kapitalistischen Wirtschaftssystem ist das nicht möglich: Wachstumszwang und Profitmaximierung gehen nicht ohne Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur. Kohlekonzerne wie RWE zerstören das Zuhause von Menschen weltweit. Im Rheinland sollen für den Kohle-Tagebau noch ganze Dörfer abgebaggert werden. Die Energiekonzerne müssen vergesellschaftet werden, damit wir demokratisch über die Produktion entscheiden können. Ihr Privateigentum an fossilen Ressourcen ist undemokratisch. Wir stellen uns diesem zerstörerischen Wahnsinn in den Weg. Mit unseren Körpern blockieren wir die Bagger, damit alle Dörfer bleiben – im Rheinland und weltweit.

 

Unsere Aktionsform ist eine offen angekündigte Blockade mit vielfältigen Beteiligungsmöglichkeiten. Wir werden uns ruhig und besonnen verhalten, mit Maske und Hygienemaßnahmen werden wir uns und andere schützen. Von uns wird keine Eskalation ausgehen und wir gefährden keine Menschen. Wir wollen eine Situation schaffen, die für alle Teilnehmenden transparent ist und in der wir aufeinander achten und uns unterstützen.

 

DER KAMPF GEGEN DIE KOHLE GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE! KAPITALISMUS STOPPEN, KLIMA SCHÜTZEN!

AUF GEHT‘S, AB GEHT‘S, ENDE GELÄNDE!

 

2. Rettet den Dannenröder Wald!

Die A49 ist eine Autobahn, die Gießen und Kassel verbinden und westlich von der bereits bestehenden Verbindung durch die A5/A7 gebaut werden soll. Seit der Anfangsphase des Großprojekts vor 40 Jahren gibt es Widerstand gegen dieses verkehrspolitisch unsinnige und ökologisch schädliche Bauvorhaben. Seit Jahrzenten weisen Bürgerinitiativen wie die Schutzgemeinschaft Gleental e.V. auf die untragbaren Auswirkungen für Umwelt und Menschen in der Region, sowie auf Mängel in der Planung hin und organisieren Proteste – bisher leider ohne großen Erfolg.

 

Zwischen Stadtallendorf und Gemünden soll nun das nächste Teilstück der A49 quer durch ein FFH-Naturschutzgebiet und ein wichtiges Trinkwasserschutzgebiet gebaut und dafür rund 100ha gesunder Mischwald gerodet werden. Um dies zu verhindern, wurde der Dannenröder Wald im Herbst 2019 besetzt! Die Besetzung möchte die Rodungen verhindern und den Bau der A49 stoppen!

 

Ab dem 1. Oktober 2020 muss nun mit der Räumung der Besetzung und der Rodung des Dannenröder Waldes und weiterer angrenzender Wälder gerechnet werden. Das können wir nicht zulassen! Als Teil der Aktionsbündnisse Wald statt Asphalt und Autokorrektur sagt Ende Gelände daher: Erst in die Grube, dann in den Wald!

 

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